Projekt: Radschnellweg Leipzig - Halle (Saale)

Ein Radschnellweg soll zur leistungsstarken und schnellen Abwicklung eines großen Radverkehrsaufkommens dienen. Er erlaubt Radfahrenden, sich ohne Umwege mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mindestens 20 km/h zu bewegen.

Video: Radschnellweg Leipzig - Halle (Saale)

 


Die Merkmale eines Radschnellwegs - #zügig, sicher und bequem

Ein Radschnellweg soll zur leistungsstarken und schnellen Abwicklung eines großen Radverkehrsaufkommens dienen. Er erlaubt Radfahrenden, sich ohne Umwege mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mindestens 20 km/h zu bewegen. Das Ziel ist, ein sowohl für Pendelnde als auch für die touristische Nutzung attraktives Angebot zu schaffen. Daher sollte ein Radschnellweg stets so breit sein, dass zwei Radfahrende problemlos nebeneinander fahren und von einer*m Dritten überholt werden können. Durch eine möglichst kreuzungsarme Führung der Strecke soll nicht nur eine schnelle, sondern auch eine sichere Verbindung durch die Stadt und ihre Region geschaffen werden. Das verringert die Unfallgefahr und gibt Kindern mehr Möglichkeiten, selbstständig und sicher mit dem Fahrrad ihre Ziele zu erreichen.

Direkte und schnelle Verbindungen schaffen

Ein Radschnellweg verbindet die Stadt direkt mit ihrem Umland. Große Strecken als auch Teilstrecken lassen sich schnell und ohne Umwege zurücklegen.

Ausreichend Platz gewährleisten

Ein Radschnellweg gibt Radfahrenden genug Platz zum sicheren Überholen und nebeneinander Fahren. Zum Beispiel durch eine Mindestbreite von 4 Metern.

Gute Qualität bieten

Ein Radschnellweg hat einen hochwertigen Untergrund, der eindeutig erkennbar und beleuchtet ist, regelmäßig und ganzjährig gereinigt wird.

Vernetzung leisten

Ein Radschnellweg verbindet örtliche Radwegenetze miteinander und vermittelt einen Anschluss an den ÖPNV.

Kreuzungsarm gestalten und Grüne Welle sichern

Ein Radschnellweg hat möglichst wenige Lichtsignalanlagen. Lassen sie sich nicht vermeiden, sollten Radfahrende maximal 30 Sekunden Wartezeit haben.


 

 

Die Region Leipzig-Halle verbinden

Hintergrund

Schon heute pendeln fast 10.000 Arbeitnehmende zwischen beiden Städten. Darüber hinaus befinden sich entlang der Achse Leipzig-Halle wesentliche überregionale Wirtschaftsstandorte. So hat sich beispielweise der Flughafen Halle/Leipzig für führende Logistikunternehmen als internationales Frachtdrehkreuz etabliert. Das Güterverkehrszentrum ist mit der Ansiedlung der Automobilherstellenden und einer Vielzahl von mittelständischen Unternehmen der Spitzenreiter unter den Gewerbegebieten in ganz Sachsen. Die Unternehmen an diesen Standorten beschäftigen heute etwa 20.000 Mitarbeitende und streben weiteres Wachstum in ähnlichem Ausmaß an. Zudem erkennen immer mehr Unternehmen die Potentiale der Gewerbegebiete im Kabelsketal. Im Südosten von Halle (Saale) verschwinden die Spuren vom ehemaligen Braunkohleabbau und es entstehen Räume für Freizeit- und Messeaktivitäten. Bisher werden die Wege in diese Region und aus diesen Gebieten zum weitaus größten Teil mit dem Auto zurückgelegt.
Eine moderne und leistungsstarke Fahrradinfrastruktur eröffnet für diese Region die Möglichkeit, im Zusammenspiel mit dem ÖPNV, eine umweltverträgliche Mobilität anzubieten. Ein Radschnellweg entlang einer S-Bahn Strecke erweitert den Spielraum für individuelle Wege und fördert gleichzeitig den Umweltverbund. Wir möchten mittels eines direkt geführten Radschnellwegs zwischen den Hauptbahnhöfen Leipzig und Halle (Saale) über Schkeuditz durch die Wohngebiete eine zeitgemässe Verbindung an die dynamischen Wirtschaftsstandorte auf kürzesten Wege erreichen.

Verlauf

Wir schlagen eine südwestliche Führung eng an den Bahnanlagen vor, startend ab Leipzig Hauptbahnhof/Westseite durch den neu zu entwickelnden Stadtteil, durch das neue Quartier am Eutritzscher Freiladebahnhof. Die Trasse wechselt auf die nördliche Seite der Bahnstrecke westlich vom S-Bahnhof Gohlis auf der Sasstraße und bleibt dort bis zum S-Bf. Lützschena, wo der Anschluss an das Güterverkehrszentrum erfolgt. Auf vorhandenen Wegen nördlich der B6 geht es bis zum S-Bf. Schkeuditz, woraufhin der sachsen-anhaltinische Korridor über die S-Bahnhalte Großkugel, Gröbers, Dieskau und Halle Messe an den Südosten von Halle (Saale) anschließt.

Wirkung

Diese Trasse zeichnet sich durch eine hohe Erschließungswirkung von Wohngebieten, den unmittelbaren Anschluss mitarbeitendenstarker Gewerbestandorte und die Verzahnung mit dem ÖPNV aus. Der Verlauf durch Eutritzsch, Gohlis, Möckern und Wahren bindet viele Leipziger Einwohner*innen an. Das komplette südliche Güterverkehrszentrum und weitere Anrainer in Schkeuditz werden über eine hochwertige Radverkehrsverbindung angeschlossen. Die direkte Führung entlang der S3 potenziert die Nutzungsmöglichkeiten in Kombination mit der S-Bahn (Bike&Ride). Eine ausreichende Anzahl an modernen Fahrradabstellanlagen sichert eine Verknüpfung zum ÖPNV.
Für eine hohe Reisegeschwindigkeit ist eine möglichst kreuzungsfreie Führung unabdingbar. Das erfordert auch den Neubau von Brücken und Rampen für den Radschnellweg über beispielswiese die Berliner Straße, Theresienstraße, Delitzscher Straße oder den Güterring in Wahren. Bauwerke von hoher architektonischer Qualität entfalten ein Identifikationskraft für Radfahrende, wie unter anderem die ikonische Bike Snake in Kopenhagen.

Jetzt beginnen zu handeln

Mit den Entwurf und Bau eines Radschnellwegs fördern wir den Umweltverbund und bieten für Pendelnde die Perspektive auf das Fahrrad umzusteigen.


Was bisher geschah

Am Samstag, 22. September 2018, fand eine Probefahrt für Visionäre für einen Radschnellweg zwischen Leipzig und Halle (Saale) bis Schkeuditz statt - mit Kurzstopps auf der Strecke, Gesprächen mit Politiker*innen und Bürger*innen, Informationen von Planenden und Anwohnenden. Mit dabei: Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr in Sachsen.

Die ADFC-Landesverbände Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie die Ortsgruppen in Leipzig und Halle (Saale) befürworten den Radschnellweg Leipzig-Halle auf direktem Weg über Schkeuditz entlang der S-Bahnlinie S3 zu gestalten. Die beiden Großstädte Leipzig und Halle (Saale) bilden einen Ballungsraum mit mehr als einer Million Einwohner*innen. Diese Region ist eine der am dichtesten besiedelten und wirtschaftlich stärksten in den neuen Bundesländern.

Mit den Bau eines Radschnellwegs fördern wir den Umweltverbund und bieten für Pendelnde die Perspektive auf das Rad umzusteigen.

Postkarte zum Aktionstag Radschnellweg

(ADFC Leipzig und ADFC Halle/Saale mit freundlicher Unterstützung des ZVNL - im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche in Leipzig)

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Welche Vorteile habe ich durch eine Mitgliedschaft im ADFC?

    Sie haben zahlreiche konkrete Vorteile. Sie erhalten:

     

    • eine Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung für Rad- und Fußverkehr sowie ÖPNV
    • kostenlose Rechtsberatung
    • die deutschlandweite ADFC-Pannenhilfe
    • zahlreiche Vergünstigungen, bspw. bei CarSharing- und BikeSharing-Angeboten
    • Rabatte in ausgewählten Fahrradläden
    • Rabatte auf ADFC-Angebote, bspw. bei Vorträgen und Radtouren
    • das Mitgliedsmagazin "Radwelt" regelmäßig zugestellt

     

    Durch eine Mitgliedschaft unterstützen Sie den ADFC, sich für die Interessen von Radfahrenden und für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einzusetzen und Einfluss auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene zu nehmen.

    Überzeugt? Hier geht es zum Beitrittsformular.

  • Wann kommt das Radtourenprogramm heraus und wo finde ich es?

    Das Programm erscheint jedes Jahr im Frühling und ist in der Geschäftsstelle oder auch online auf unserer Website erhältlich. Außerdem wird es über culturtraeger in Leipzig verteilt.

  • Gibt es vom ADFC einen Musterkaufvertrag für den Privatkauf eines gebrauchten Fahrrads?

    Ja. Einen Musterkaufvertrag für den privaten Kauf von Gebrauchträdern finden Sie hier. Darin werden persönliche Daten von Verkäufer*in und Käufer*in sowie Details zum Fahrrad und zum Kaufpreis festgehalten.

  • Muss ich zwingend auf dem Radweg fahren?

    Radwege müssen benutzt werden, wenn dies durch entsprechende Beschilderung angeordnet ist. Sobald Sie auf einem Radweg ein Schild mit weißem Fahrrad auf blauem Grund sehen, müssen Sie zwingend den Radweg benutzen. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Radweg handelt, der vom Fußweg getrennt ist, oder um einen gemeinsam genutzten Weg. Es besteht Radwegbenutzungspflicht.

     

    Ohne blaues Schild haben Sie die freie Wahl, ob Sie Fahrbahn oder Radweg benutzen möchten.

     

    Sind Radwege mit Benutzungspflicht nicht nutzbar (Wurzeln, Schnee und Eis, Blätter, Scherben etc.), kann auf die Fahrbahn ausgewichen werden. Ein Ausweichen auf den Gehweg ist allerdings tabu.

     

    In unserem Dossier zur Radwegbenutzungspflicht gibt es weitere Informationen zum Thema und zur Projektgruppe des ADFC, die sich mit der Überprüfung der Benutzungspflicht von Radwegen beschäftigt.

  • Dürfen Radwege in beide Richtungen befahren werden?

    Nein. Sind auf beiden Straßenseiten Radwege vorhanden, dürfen Sie im Regelfall nur den Radweg benutzen, der in Ihrer Fahrtrichtung rechts liegt. Anderenfalls sind Sie als Geisterfahrer*in auf dem Radweg unterwegs.

     

    Ausnahmen sind erlaubt, wenn der Radweg durch zusätzliche Beschilderung in beide Richtungen frei gegeben ist.

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