Gut geschützt unterwegs – Vision Zero für Leipzig

Am 15. Mai 2023 titelte die LVZ "Mehr Unfälle und Verletzte auf Leipzigs Straßen" und verzeichnet einen Anstieg der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr in Leipzig. Wir sagen: Jede einzelne, verletzte Person im Straßenverkehr ist zu viel!

ADFC_Leipzig-Vision_Zero
Sicherer Radverkehr erfordert eine adäquate Infrastruktur, einfache und nachvollziehbare Regeln sowie eine ausreichend geringe Kfz-Geschwindigkeit. © Anne-K. Hutschenreuter

Kommentar von Rosalie Kreuijer, stellvertretende Vorsitzende, ADFC Leipzig

LVZ: "Radunfälle: 1016 Radfahrerinnen und Radfahrer wurden bei 1320 Unfällen verletzt. Ein Mensch starb. In 45 Prozent der Fälle waren die Radfahrer Unfallverursacher, in 6 Prozent gelten sie laut Polizei als Mitverursacher."

Unser Fazit aus der Meldung der Leipziger Volkszeitung vom 15. Mai 2023, Seite 9: Ein toter Radfahrer ist immer noch einer zu viel und fordern "Vision Zero" für Leipzig! Wir sehen jedoch eine Verbesserung in Leipzig, da in den vergangenen Jahren noch mehr Radfahrende pro Jahr gestorben sind. Wir fordern weitere Verbesserungen der Verkehrssicherheit und wirkungsvolle Maßnahmen wie Tempo 30, eine Umgestaltung von gefährlichen Kreuzungen, ausreichend breite Radspuren und mehr Ahndung von Falschparkern auf Radwegen. Nur für Hauptverkehrsstraßen kann in begründeten Fällen eine höhere zulässige Höchstgeschwindigkeit festgelegt werden. Jedoch nur, wenn die Radverkehrsführung sicher und komfortabel ist.

LVZ: "Unfälle mit Kindern: 142 Mal wurden Kinder leicht, 30 Mal schwer verletzt. Verursacher waren sie dabei 86 Mal – bei knapp jedem zweiten Fall waren sie mit dem Fahrrad unterwegs."

Zu den Unfällen mit Kindern: Wir fordern mit der Kidical Mass-Bewegung schon jahrelang eine kindgerechte Radinfrastruktur und sichere Verkehrsinfrastruktur für Kinder und Jugendliche, so dass sie sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad bewegen können. 30 schwere Unfälle mit Kindern in Leipzig sind zu viel! Es braucht mehr Spielstraßen, verkehrsberuhigte Straßen, Superblocks, Parkverbote an stark frequentierte Straßen und Tempo 30 – diese Umgestaltungen können dabei helfen die Zahl der schweren Verletzungen zu verringern und für mehr Sicherheit zu sorgen.Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis „Kinder aufs Rad“ fordern wir:

  • Kinderfreundliche Straßenverkehrs- und Landesmobilitätsgesetze
  • Mehr und stetige Investitionen in den Rad- und Fußverkehr
  • Ausschöpfung des bestehenden Handlungsspielraums durch Städte und Gemeinden

Zum Hintergrund von "Vision Zero"

Wir betrachten die objektive Sicherheit, ein hohes subjektives Sicherheitsempfinden der Radfahrer*innen und möglichst wenig Unfälle als unverzichtbare Voraussetzung, um das Radfahren für alle zu ermöglichen. Unser Ziel ist Straßenverkehr ohne Verkehrstote. Um Gefahren zu reduzieren, fordern wir verträgliche Geschwindigkeiten des Kfz-Verkehrs und eine Verkehrskultur des Miteinanders. Menschen machen Fehler – auch im Verkehr. Die Vision Zero (Vision Null) bedeutet: weniger Unfälle und keine Verkehrstoten. Wir unterstützen die Umgestaltung des Verkehrssystems dahingehend, dass Fehler künftig zu weniger gravierenden Unfällen führen.

Weitere Informationen gibt es unter: Wir bewegen was!


https://leipzig.adfc.de/artikel/gut-geschuetzt-unterwegs-vision-zero-fuer-leipzig

Bleiben Sie in Kontakt