Veränderung durch Erleben: Die Oberbürgermeister-Radtour 2021!
Auf der zweistündigen OBM-Radtour wurden Radverkehrsanlagen im Leipziger Zentrum sowie Südvorstadt getestet, dabei geben wir Vorschläge für Radabstellanlagen, ergänzende Radverkehrsanlagen, Verkehrssicherheit und bessere Aufenthaltsqualität.
Am 20. Juli 2021 startete zum wiederholten Mal die Oberbürgermeister-Radtour mit Burkhard Jung und Vertreter*innen des ADFC Leipzigs – ein fester Bestandteil in unserem jährlichen ADFC-Terminkalender. Kurz nach der Begrüßung um 17 Uhr zeigte sich auf dem Rathausvorplatz eine hohe Beteiligung für die zweistündige Tour. Knapp 100 Teilnehmer*innen schlossen sich im regen Austausch an, um dabei bestehende Radverkehrsanlagen zu testen und zukünftige Vorschläge für Radabstellanlagen sowie ergänzende Radverkehrsanlagen, für eine größere Verkehrssicherheit und eine bessere Aufenthaltsqualität im Straßenverkehr, zu begutachten. Die Vertreter der Stadt Leipzig wie Oberbürgermeister Burkhard Jung, Michael Jana (Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes), Dr. Christoph Waack (Radverkehrsbeauftragter, Verkehrs- und Tiefbauamt) und Rüdiger Dittmar (Amtsleiter Amt für Stadtgrün und Gewässer) stellten sich den Fragen der Teilnehmer*innen sowie unserem Vorsitzenden Robert Strehler während der gesamten Tour. Die etwa neun Kilometer lange Route startete vor dem Neuen Rathaus. Anschließend folgte sie diesen Stationen: Fahrradstraße Dittrichring, Richard-Wagner-Platz, zurück auf dem Ring zur Harkortstraße, Beethovenstraße, Karl-Tauchnitz-Straße, August-Bebel-Straße, Alfred-Kästner-Straße, Kurt-Eisner-Straße, am Elsterflutbett entlang, Am Elsterwehr, Marschner Straße, Jahnallee, Waldplatz, Ranstädter Steinweg. Am Ranstädter Steinweg 1, direkt vor unserer Geschäftsstelle, endet die Oberbürgermeister-Radtour gegen 19 Uhr.
Oberbürgermeister Jung zeigte sich nach einer staubigen, im Berufsverkehr gestoppten und holprigen Tour sichtlich unzufrieden über das vorherrschende Verkehrsklima. Zur Problematik am Dittringring sagte er: „Man wird das Problem nur klären können, indem man eine Spur für den Kfz-Verkehr wegnimmt. Ob wir damit ein generelles Umsteigen bewegen, glaube ich nicht. Dies ist ein Teilbaustein, den wir angehen müssen“ und verwies auf die Erprobung des Modellprojekts "Tempo 30", für das im März vom Leipziger Stadtrat grünes Licht gegeben wurde. (Mehr dazu unter: MDR "Modellprojekt: Leipzig will großflächig Tempo 30 testen") Weiterhin äußerte sich Herr Jana zur schlechten Bodenqualität am Elsterflutbett an der Rennbahn: „Es braucht an dieser Stelle einen kompletten Ausbau. Ein weiteres Oberflächenmaterial aufzuziehen, hilft nicht mehr". Herr Dittmar gibt an dieser Stelle wichtige Impulse in Bezug auf die Instandsetzung, um den Baumbestand nicht zu gefährden. Bevor wir uns Richtung Jahnallee verabschieden, stellen wir noch eine wichtige Frage an Oberbürgermeister Jung: Welche Hausaufgaben nehmen Sie mit? „Ich suche immer wieder Wege wie wir alle Menschen mitnehmen können. Wir müssen mehr Zulassen, mehr Akzeptanz einholen und noch mehr Durchsetzungsvermögen zeigen. Es ist nicht der Parkplatz vor der Haustür, um den wir kämpfen sollten, sondern um etwas viel Größeres für uns alle.“ – und verwies damit auf die Flutkatastrophe in Deutschland sowie aktuelle Folgen der Klimakatastrophe weltweit. Unser Vorsitzender Herr Strehler fasst die diesjährige OBM-Radtour zusammen: "Wir haben verstärkt auf Großprojekte hingewiesen, die aus unserer Sicht eher unbefriedigend gelöst sind und suchten auf offener Straße den Dialog zu den Verantwortlichen. Das verbuchen wir als einen Erfolg, weil sich Problematiken wie dem Promandenring, Lückenschlüsse, Bodenqualität und Verkehrssicherheit gestellt wurde. Wir wollen keine Teillösungen, sondern, dass der Radverkehr und die Verkehrswende in Leipzig ganzheitlich betrachtet werden. Aus den Aussagen von den städtischen Vertretern entnehmen wir, dass sich jetzt verstärkt mit diesen Themen beschäftigt wird und man letztendlich auch begriffen hat, dass die Dringlichkeit einer Verkehrswende besteht. Wir als ADFC Leipzig werden die Entwicklungen weiterhin genau verfolgen und hoffen auf zeitnahe Lösungsansätze."