Ein unverhoffter Ausflug zur Radfahrerkirche in Steckby

Steckby gilt als ein verträumter kleiner Ort und liegt mitten in der grünen Natur im Biosphärenreservat „Mittlere Elbe“ zwischen Dessau-Roßlau und Magdeburg. Die St. Nicolaikirche im Elbedorf ist ein wahres Kleinod und ganz besonderes Ausflugsziel.

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Die St. Nicolaikirchgemeinde Steckby ist beteiligt an der Stiftung “Entschlossene Kirchen” im Kirchenkreis Zerbst der Anhaltischen Landeskirche. Sie ist von Ostern bis zum Reformationstag täglich verlässlich von 8.00 Uhr – 20.00 Uhr geöffnet © Rosalie Kreuijer

An einem verregneten Tag stieg ich in Zerbst mit meinem Rad aus dem Regionalexpress aus. Wie viele vielleicht wissen, darf man das Rad im gesamten MDV-Gebiet (in den Regionalbahnen) kostenfrei mitnehmen. Von Zerbst aus wollte ich ins Biosphärenreservat "Mittlere Elbe" fahren und entdecke auf meinem Weg das hübsche Dörfchen "Steckby" mit knapp 356 Einwohner*innen. An der Elbe ist ein wunderbarer Radweg, aber bis dahin musste ich über ein 10 Kilometer lange Straße Tempo 80 ohne Radweg fahren – zum Glück gab es kaum Verkehr und die wenigen Autofahrenden, die mir begegneten, waren rücksichtsvoll und fuhren 50 km/h. Es fing aber an zu regnen – der Regen wurde stärker und stärker. Mein zu kleines Regenponcho konnte die nassen Socken nicht verhindern. Ganze 10 Kilometer fuhr ich im strömenden Regen – die Landschaft wurde immer wilder, meine Stimmung aber immer grimmiger. Die Gaststätte, die ich besuchen wollte, hatte noch nicht geöffnet – also was tun? Ich entschied mich dafür in Steckby eine sehr interessant klingende Kirche anzusehen. Es stellte sich heraus, dass es sich um die St. Nicolaikirche handelte – die erste Radfahrerkirche in Anhalt und seit Ostern 2009 Stationskirche am Luther-Pilgerweg, die u. a. über die EU-Gemeinschaftsinitiative “Leader+” gefördert wurde. Die Kirche war offen, obwohl niemand da war. Für mich eine sehr willkommene Schutz gegen Regen und Kälte in diesem Moment. Das Licht sprang von selbst an, ebenso war der Raum wohlig beheizt. Für so spontane Gäste wie mich waren Broschüren, meditative Texte und ein Gästebuch ausgelegt. Die Broschüren sagten mir, dass ich auch die Empore und den Turm besteigen durfte. Ok, das habe ich gemacht. Ich war sehr dankbar und erstaunt an diesem kleinen Ort so herzlich und buchstäblich warm empfangen zu werden. Ich danke allen Menschen aus Steckby, die sich hier engagiert haben!

Weitere Informationen zur Radfahrerkirche und dem Schutzpatron "St. Nicolai" gibt es unter: www.radfahrerkirche-steckby.de/vorstellung-der-radfahrerkirche

Text: Rosalie Kreuijer


https://leipzig.adfc.de/veroeffentlichung/ein-unverhoffter-ausflug-zur-radfahrerkirche-in-steckby

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