Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Leipzig e. V.

Wie sicher ist Radfahren in Leipzig für dich?

Warum verhalten sich Menschen im Straßenverkehr regelwidrig – und, was hat das mit der Infrastruktur zu tun? Das Forschungsprojekt RULES will genau das herausfinden – für mehr Akzeptanz, weniger Konflikte und eine echte Mobilitätswende.

RULES-Regelverstoesse-Leipzig
Wie sicher fühlst du dich hier? Das Projekt RULES untersucht, warum Radfahrende Regeln brechen – und was die Infrastruktur damit zu tun hat. Auch aus Leipzig können Regelverstöße gemeldet werden. © (c) www.regelverstoesse.de

Das Forschungsprojekt RULES geht der Frage auf den Grund, warum Menschen sich im Straßenverkehr regelwidrig verhalten – und, was das mit der Infrastruktur zu tun hat. Denn viele Verstöße entstehen nicht aus Rücksichtslosigkeit, sondern – so die Projektgruppe, weil sich ein großer Teil der Regelverstöße als Ergebnis eines mehr oder weniger rationalen Bewertungsprozesses erklären lässt, in dem Situationen als gefährlich, uneindeutig oder unzumutbar bewertet werden. „Wir gehen vielmehr davon aus, dass sich ein großer Teil der Regelverstöße als Ergebnis eines mehr oder weniger rationalen Bewertungsprozesses erklären lässt, in dem Situationen als gefährlich, uneindeutig oder unzumutbar bewertet werden", so das Forschungsteam. Aus Sicht der regelwidrig handelnden Person stellt das eigene Verhalten damit eine gerechtfertigte Reaktion auf die Situation dar. Ziel des Projekts ist es, solche Situationen besser zu verstehen und Lösungen für eine sichere, verständliche und komfortable Radverkehrsführung zu entwickeln. Langfristig ermöglicht dies der Forschung ein besseres Verständnis für die Ursachen von Regelverletzungen, Straßenräume komfortabler und erwartungsgerechter zu gestalten und so Hemmschwellen für die Nutzung des Fahrrads als Verkehrsmittel abzubauen. Gleichzeitig können Konfliktsituationen mit anderen Verkehrsteilnehmenden reduziert und die Akzeptanz des Radverkehrs insgesamt erhöht werden.

Das Projekt trägt den Namen „RULES: Regelverstöße im Radverkehr – Ursachenforschung und Entwicklung von Empfehlungen für eine Sichere Verkehrsinfrastruktur“. 

Die Ziele sind:

  • Identifizierung von Situationen, in denen von und gegenüber Radfahrenden Regelverstöße begangen werden
  • Ermittlung von Auslösern und Gründen für Regelverstöße
  • Abgleich von Regelverstößen, Unfallgeschehen und Kenngrößen des Verkehrsablaufs mit Bezug zur Verkehrssicherheit
  • Entwicklung und Überprüfung von Maßnahmen zur Verringerung von Regelverstößen in ausgewählten Situationen
  • Aufbereitung von praxisnahen Informationen und Erstellung von situationsangepassten Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regelverstößen, gestaffelt nach Ursachen und Betroffenen.

So kannst Du einen Verstoß melden:

  • Gehe auf die Internetseite regelverstoesse.de
  • Zoome so weit in die Karte hinein, dass Du genau den Bereich erkennen kannst, für den Du einen Regelverstoß melden möchtest. Alternativ kannst Du Dich auch über die Eingabe im Textfeld der Adresse bzw. dem Ort annähern
  • Klicke genau auf die Stelle, an der der Regelverstoß stattfand
  • Im Dialog, der sich anschließend öffnet, mache möglichst genaue Angaben dazu, wer den Regelverstoß begeht, wer betroffen ist, um welchen Regelverstoß es sich handelt, und was für Gründe Du vermutest
  • Wenn Du die Angaben getätigt hast, wird der Regelverstoß in die Datenbank aufgenommen und auf der Karte angezeigt
  • Wurde ein ähnlicher Regelverstoß bereits von einem anderen Nutzer gemeldet, kannst Du diesen Beitrag als relevant unterstützen und/oder ergänzende Angaben dazu machen

Hinter RULES stehen vier Partner:

  •  Universität Freiburg – Abteilung für Kognitionswissenschaft: Untersucht, wie Menschen ihre Umgebung wahrnehmen und sich im Straßenverkehr orientieren. Im Fokus: subjektives Sicherheitsempfinden von Radfahrenden, insbesondere im städtischen Raum.
  • Universität der Bundeswehr München – Professur für Verkehrsinfrastruktur und Verkehrstechnik: Entwickelt Methoden zur automatischen Erkennung von Regelverstößen per Videoanalyse und leitet daraus Empfehlungen für technische Maßnahmen ab.
  • Universität der Bundeswehr München – Professur für Verkehrspsychologie: Beforscht, wie Infrastruktur, Verkehrsdichte und individuelle Motive zusammenwirken – mit dem Ziel, gezielte Maßnahmen zur Förderung regelkonformen Verhaltens zu entwickeln.
  • Initiative für sichere Straßen: Setzt sich praxisnah für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ein – mit digitalen Tools, politischem Engagement und Öffentlichkeitsarbeit.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans gefördert.

Mehr Infos unter: www.regelverstoesse.de


https://leipzig.adfc.de/neuigkeit/wie-sicher-ist-radfahren-in-leipzig-fuer-dich

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