In der Rückmeldung zur Vorstudie der geplanten Radschnellverbindung Markkleeberg–Leipzig weist die Stadt Markkleeberg auf einen möglichen steigenden „Parkdruck“ in einzelnen Straßen hin. Die Frage nach dem Umgang mit öffentlichen Flächen ist tatsächlich zentral – aber nicht der Radverkehr ist das Problem, sondern die weitgehend ungeregelte Nutzung des Straßenraums durch parkende Autos.

Viele Kommunen stehen vor der gleichen Herausforderung: Der ruhende Verkehr beansprucht große Teile des öffentlichen Raums, oft kostenfrei und über lange Zeiträume hinweg. Das führt nicht nur zu Flächenkonflikten, sondern steht stadt- und verkehrspolitischen Zielen entgegen – etwa der Förderung des Rad- und Fußverkehrs, einer höheren Aufenthaltsqualität oder wichtigen Klimaanpassungsmaßnahmen.

Aus Sicht des ADFC Leipzig ist klar: „Parkdruck“ ist kein unveränderliches Naturgesetz, sondern eine Folge unzureichender Steuerung und ineffizienter Flächennutzung. Viele Fahrzeuge werden nur selten genutzt und blockieren Straßenräume, die dringend für sichere und attraktive Alternativen wie Rad- und Fußverkehr benötigt werden. Gerade leistungsfähige Verbindungen wie ein Radschnellweg können hier entscheidend zur Mobilitätswende beitragen.

Damit die Schnellverbindung gut funktioniert und vor Ort angenommen wird, braucht es allerdings begleitende Maßnahmen. Dazu gehören aus unserer Sicht:

• ein wirksames Parkraummanagement,
• die Mehrfachnutzung bestehender Stellplatzanlagen (z. B. Feierabendparken auf Supermarktparkplätzen),
• die Aktivierung privater Stellflächen wie Garagenhöfe oder Tiefgaragen.

Im Umfeld der genannten Straßen in Markkleeberg gibt es hierfür konkrete Ansatzpunkte – etwa den Garagenhof Am Volksgut oder die Parkplätze von Netto, Lidl und der Stadtbibliothek.

Warum der Radschnellweg wichtig ist:

Er schafft eine schnelle, sichere und durchgehende Verbindung zwischen beiden Städten, entlastet den motorisierten Verkehr, verbessert die Alltagsmobilität und stärkt klimafreundliche Lösungen. Gleichzeitig bietet er die Chance, Quartiere aufzuwerten – durch mehr Verkehrssicherheit, bessere Bedingungen für den Fußverkehr und eine insgesamt höhere Aufenthaltsqualität.

Mit einer klugen Kombination aus Radinfrastruktur, Verkehrsberuhigung und modernem Parkraummanagement kann die Verbindung zu einem echten Gewinn für beide Städte werden.