Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Leipzig e. V.

Fahrradklima-Test des ADFC zeigt Lücken beim Radverkehr in Leipzig

69% der Leipziger fühlen sich gefährdet, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. 82% sehen sich mit dem Rad an Baustellen nur unzureichend geschützt und 85% wünschen sich ein konsequenteres Vorgehen der Stadt gegen Falschparker auf Radwegen.

ADFC-Fahrradklima-Test
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist der Zufriedenheits-Index der Radfahrenden in Deutschland © ADFC

Neben dem Sicherheitsgefühl beim Radfahren weisen die Ergebnisse der ADFC-Studie auf weitere Problemstellen beim Radverkehr in Leipzig hin. 73% finden, dass die Ampelschaltungen in der Stadt Radfahrende benachteiligen. Vier von fünf Befragten kritisieren die zu geringe Breite der Radwege und rund zwei Drittel wünschen sich eine bessere Oberflächenqualität der Wege. 77% beklagen, dass sie regelmäßig zu knapp und gefährlich von Autos überholt werden. Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, betont den dringenden Handlungsbedarf in Leipzig: „Beim Fahrradboom der letzten Jahre handelt es sich um einen anhaltenden Trend, den die Pandemie im vergangenen Jahr zusätzlich verstärkt hat. Gerade im letzten Jahr konnte man sehen, wie viele Leute bereit sind, mehr Wege mit dem Rad zurückzulegen. Die Leipziger Kommunalpolitik muss angemessen auf diese Entwicklung reagieren und den Radverkehr mit mehr Engagement sicher machen. Dass die Menschen für mehr Radwege auf die Straße gehen, sollte für den Oberbürgermeister eigentlich ein Zeichen sein, warmen Worten nun Taten folgen zu lassen. Die Leipziger wollen mehr Wege mit dem Rad zurücklegen. Doch damit sie das tun können, braucht die Stadt ein durchgehend sicheres Radnetz und angstfreie Wege." 53% der Leipziger wünschen sich mehr Engagement der Stadt für den Radverkehr.

Außerdem nehmen 94% den Fahrraddiebstahl in der Messestadt als großes Problem wahr. In keiner anderen deutschen Stadt tritt dieses Thema so deutlich hervor wie in Leipzig. Der ADFC Sachsen fordert daher eine moderne Präventionsarbeit der Polizeidirektion Leipzig, um Diebstähle zu verhindern und aufzuklären: „Das Fahrradgate ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Leipziger Polizei muss dem Fahrraddiebstahl endlich mit tauglichen Mitteln begegnen. Die Fahrradregistrierung gehört nicht dazu. Angesichts dieses traurigen ersten Platzes muss bei der Polizeidirektion Leipzig endlich ein Umdenken erfolgen“, so Krause. Der ADFC Leipzig zeigt sich selbst ebenso unzufrieden mit den Ergebnissen. „Leider können wir nicht zufrieden sein über das Fahrradklima in Leipzig. Die Konflikte zwischen Rad- und Kfz- Verkehr haben sich weiter verschärft, beim Raddiebstahl sind wir bundesweiter Spitzenreiter und 73% geben an, dass man auf Radspuren und Radwegen nicht sicher
fahren kann. Die Ergebnisse des Fahrradklimatests zeigen zudem deutlich, dass das Ordnungsamt mehr unternehmen muss gegen Falschparken auf Radwegen. Wir rufen alle Akteur*innen auf mit den ADFC gemeinsam Lösungen zu suchen“, so Rosalie Kreuijer, stellvertretende Vorsitzende des ADFC Leipzig.

Mehr zu den Ergebnissen des Fahrradklima-Tests 2020 gibt in der Pressemitteilung vom 16. März zum Nachlesen.


https://leipzig.adfc.de/neuigkeit/fahrradklima-test-des-adfc-zeigt-luecken-beim-radverkehr-in-leipzig

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