Die Stadt Leipzig plant: Alle 50 Fahrradweichen werden rot markiert!
Am 23. Oktober 2024 steht der nächste Schritt in der Ratsversammlung an – der Antrag für die Prüfung der Radverkehrsanlagen entlang der Karl-Liebknecht-Straße. Ziel ist es 2025, bestehende Sicherheitslücken zu identifizieren und zu schließen.
Am 10. Juli 2024 wurde die neu markierte und rot eingefärbte Fahrradweiche am Wilhelm-Leuschner-Platz fertiggestellt. Dies sollte im ersten Schritt, nach dem tragischen Unfall am südlichen Zubringer zum Wilhelm-Leuschner-Platz, die Aufmerksamkeit für Radfahrer*innen erhöhen. Jetzt geht es weiter! Das Dezernat Stadtentwicklung und Bau legte für die Ratsversammlung am 23. Oktober 2024 einen weiteren Antrag für die Prüfung der Radverkehrsanlagen entlang der Karl-Liebknecht-Straße/Peterssteinweg vor, um Sicherheitsdefizite aufzuweisen und bei Erforderlichkeit geeignete Maßnahmen, um diese Defizite zu beheben zu ergreifen.
Darin heißt es: „Die Roteinfärbung am Peterssteinweg ist als erster Schritt dafür zu sehen. Wenn der abschließende Unfallbericht vorliegt und analysiert wurde, werden weitere Maßnahmen geprüft und umgesetzt. Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass alle Radverkehrsanlagen im Stadtgebiet in der dafür gebotenen rechtlichen Zulässigkeit und nach Stand der Technik mit den neuesten Erkenntnissen zur Verkehrssicherheit aus Wissenschaft und Forschung anordnet wurden... Geplant ist daher, sukzessive alle RiM im Stadtgebiet (wie auch den RiM an der Kreuzung Karl-Liebknecht-Straße/Richard-Lehmann-Straße) rot einzufärben, um die Aufmerksamkeit stärker auf Radfahrerinnen und Radfahrer in diesem Bereich zu lenken.“ (Nachzulesen unter: www.l-iz.de/wp-content/uploads/2024/10/2024-09-10-VII-A-10723-VSP-01-Sicherer-Radverkehr-VO.pdf) Die Prüfung der Verkehrssicherheit für den Radverkehr und ggf. Anordnung von Maßnahmen obliegt der Straßenverkehrsbehörde der Stadt und soll bis zum zweiten Quartal 2025 abgeschlossen sein.
„Fahrradweichen sind zwar nicht die erste Wahl, wenn es um die subjektive Sicherheit der Radfahrenden geht, können aber dennoch gut funktionieren. Alles, was die Sichtbarkeit des Radverkehrs erhöht, verbessert auch die Sicherheit der Radfahrenden. Wir begrüßen daher die rote Markierung. Allerdings gibt es ein Aber: Die rote Beschichtung muss genauso rutschfest sein wie normaler Asphalt und Regenwasser ableiten können“, so Rosalie Kreuijer vom ADFC Leipzig.
Noch immer ein herber Rückschlag: Obwohl die Novelle der StVO mehr Handlungsspielraum für dringend benötigte Geschwindigkeitsbegrenzungen schafft, fehlt weiterhin die Rechtskraft, da die Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt aussteht. Auf der Karl-Liebknecht-Straße wird aufgrund fehlender Unfallschwerpunkte bisher keine Geschwindigkeitsreduzierung angeordnet – trotz der offensichtlichen Gefahren für Radfahrende. Der ADFC Leipzig fordert eine schnelle Umsetzung und klare Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr!