Der Fahrrad-Check zum Frühlingsbeginn

Wer sein Rad liebt, der pflegt! Wir empfehlen einen Fahrrad-Check im Frühling. Wer rastet, der rostet – das gilt auch fürs Fahrrad. Wer dem Fahrrad eine längere Winterpause gegönnt hat, sollte es jetzt durchchecken, bevor es wieder zum Einsatz kommt.

Der erste Schritt ist die ordentliche Grundreinigung
Der erste Schritt ist die ordentliche Grundreinigung des Rads © Tim Foster on Unsplash

Wer rastet, der rostet – das gilt auch fürs Fahrrad. Wer seinem Fahrrad eine längere Pause gegönnt hat, sollte es gründlich durchchecken, bevor es wieder zum Einsatz kommt – denn funktioniert etwas nicht richtig, stört das beim Fahren und kann sogar gefährlich werden. Der Frühling steht vor der Tür also wird es Zeit für einen Fahrrad-Check. Also ran an die Putzlappen und los!

Die Fahrrad-Checkliste im Frühjahr

1 Sichtkontrolle
Säubern Sie Rahmen, Gabel und die Felgenflanken mit Wasser und Spülmittel oder speziellem Fahrradreiniger. Suchen Sie dann nach Rissen oder Verformungen, auch am Lenker neben der Vorbau klemmung und an der Sattelstütze. Verdächtige Stellen sollten im Fachhandel überprüft werden.

2 Schraubverbindungen
Sitzen alle Schrauben fest? Ziehen Sie alle Schrauben nach – aber nicht zu stark. Die Kraft einer Hand reicht dazu in der Regel aus.

3 Kette
Säubern Sie die Kette mit einem Tuch von grobem Schmutz. Dann schmieren Sie die Kette mit Kettenöl oder Kettenfließfett von innen an den Laschen. Drehen Sie die Kurbel, damit sich das Öl verteilt, den Überschuss abwischen. Denn zu viel Öl verkrustet!

4 Beleuchtung
Funktionieren Scheinwerfer und Rücklicht? Kontrollieren Sie, ob die Stecker des Lichtkabels an den Leuchten und am Dynamo festsitzen. Sind die vorgeschrieben Reflektoren vorn, hinten, an den Pedalen und in den Speichen vorhanden und sauber? Speichenreflektoren sind nicht nötig, wenn die Reifen einen Reflexstreifen haben.

5 Reifen
Reifen mit zu niedrigem Luftdruck fahren sich schwerer und gehen schneller kaputt. Der Mindest- und Maximalluftdruck steht auf der Reifen flanke. Stecken Fremdkörper wie Scherben oder Dornen im Reifen? Heraus damit! Lässt sich das Reifenprofil kaum noch erkennen oder scheinen schon Fäden durch, muss der Reifen gewechselt werden. Sind Risse in der Lauffläche oder an den Flanken zu sehen? Kleine Risse sind noch unproblematisch, werden sie aber größer, können sich Fremdkörper darin sammeln und Pannen verursachen. Dann sollten Sie die alten Reifen gegen neue Reifen mit Pannenschutz tauschen. Platte Reifen pumpen Sie auf und beobachten über einige Tage, ob die Luft hält. Wenn nicht, ist ein kleines Loch im Schlauch. Beim Flicken immer auch den Reifen auf eingedrungene Fremdkörper kontrollieren.

6 Laufräder
Prüfen Sie, ob eine Speiche gerissen oder locker ist, indem Sie be nach barte Speichen mit Daumen und Zeigefi nger zusammendrücken. Eine ungleichmäßige Speichenspannung und gerissene Speichen ziehen auf Dauer weitere Defekte nach sich. Hat die Felge einen Schlag? Halten Sie einen Schraubenzieher so, dass die Spitze etwa zwei Millimeter Abstand zur Felge hat und drehen Sie das Rad. Sind deutliche Ausschläge zur Seite zu sehen oder schleift die Felge sogar am Bremsklotz, sollte das Laufrad zentriert werden. Haben die Naben Spiel? Versuchen Sie, das Laufrad quer zur Laufrichtung hin- und her zu bewegen. Spüren Sie dabei ein Rucken, hat das Lager Spiel und muss eingestellt werden.

7 Bremsen
Bremsklötze müssen getauscht werden, wenn die Querrillen nicht mehr deutlich zu erkennen sind oder sich eine Kante ein gebremst hat. Die Bremsseile sollten Kappen an den Enden haben und nicht ausgefranst sein. Beschädigte oder geknickte Außenhüllen sollten ausgetauscht werden. Die Bremsarme sollten sich leicht bewegen lassen, die Seilzüge leicht in der Hülle laufen. Ist das nicht der Fall, müssen die Seilzüge geölt und die Bremssockel gefettet werden. Bei hydraulischen Bremsen muss bei maximaler Handkraft noch mindestens ein Finger zwischen Bremshebel und Griff passen – sonst muss die Bremse entlüftet werden.

8 Steuersatz
Ein lockerer Steuersatz stört das Fahrverhalten und geht schnell kaputt. Stellen Sie sich neben das Rad, ziehen Sie die Vorderradbremse und schieben Sie dabei das Rad vor und zurück. Gleichzeitig nehmen Sie die untere Lagerschale zwischen Daumen und Zeigefinger. Spüren Sie ein Rucken, muss der Steuersatz nachjustiert werden.

9 Schaltung
Seilzüge und Außenhüllen sollten ohne Knicke oder Beschädigungen verlaufen. Die Schalthebel oder Drehgriffe müssen sich leicht betätigen lassen, ansonsten benötigen die Seilzüge etwas dünnflüssiges Öl. Hilft das nicht, müssen sie getauscht werden. Läuft die Kette nicht sauber über die Ritzel oder fühlen sich einzelne Gänge hakelig an, kann sich die Kabelspannung verringert haben. Bei Kettenschaltungen kann mit der Schraube am Schalthebel, aus der der Seilzug austritt, die Spannung angepasst werden. Hilft das nicht, ist vielleicht Verschleiß die Ursache, dann finden Sie im Fachhandel Hilfe. Bei Nabenschaltungen gibt es je nach Modell verschiedene Mechanismen, um die Kabelspannung einzustellen. Sehen Sie in die Gebrauchsanweisung oder fragen Sie im Fachhandel nach.

Weitere Informationen und Tipps zur Fahrradpflege stehen im ADFC Fahrrad-Check Infomaterial.

Wir wünschen eine gute Fahrt!


https://leipzig.adfc.de/neuigkeit/der-fahrrad-check-zum-fruehlingsbeginn

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Welche Vorteile habe ich durch eine Mitgliedschaft im ADFC?

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    • eine Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung für Rad- und Fußverkehr sowie ÖPNV
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    Das Programm erscheint jedes Jahr im Frühling und ist in der Geschäftsstelle oder auch online auf unserer Website erhältlich. Außerdem wird es über culturtraeger in Leipzig verteilt.

  • Gibt es vom ADFC einen Musterkaufvertrag für den Privatkauf eines gebrauchten Fahrrads?

    Ja. Einen Musterkaufvertrag für den privaten Kauf von Gebrauchträdern finden Sie hier. Darin werden persönliche Daten von Verkäufer*in und Käufer*in sowie Details zum Fahrrad und zum Kaufpreis festgehalten.

  • Muss ich zwingend auf dem Radweg fahren?

    Radwege müssen benutzt werden, wenn dies durch entsprechende Beschilderung angeordnet ist. Sobald Sie auf einem Radweg ein Schild mit weißem Fahrrad auf blauem Grund sehen, müssen Sie zwingend den Radweg benutzen. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Radweg handelt, der vom Fußweg getrennt ist, oder um einen gemeinsam genutzten Weg. Es besteht Radwegbenutzungspflicht.

     

    Ohne blaues Schild haben Sie die freie Wahl, ob Sie Fahrbahn oder Radweg benutzen möchten.

     

    Sind Radwege mit Benutzungspflicht nicht nutzbar (Wurzeln, Schnee und Eis, Blätter, Scherben etc.), kann auf die Fahrbahn ausgewichen werden. Ein Ausweichen auf den Gehweg ist allerdings tabu.

     

    In unserem Dossier zur Radwegbenutzungspflicht gibt es weitere Informationen zum Thema und zur Projektgruppe des ADFC, die sich mit der Überprüfung der Benutzungspflicht von Radwegen beschäftigt.

  • Dürfen Radwege in beide Richtungen befahren werden?

    Nein. Sind auf beiden Straßenseiten Radwege vorhanden, dürfen Sie im Regelfall nur den Radweg benutzen, der in Ihrer Fahrtrichtung rechts liegt. Anderenfalls sind Sie als Geisterfahrer*in auf dem Radweg unterwegs.

     

    Ausnahmen sind erlaubt, wenn der Radweg durch zusätzliche Beschilderung in beide Richtungen frei gegeben ist.

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